Holt-Oram-Syndrom

oder Herz-Hand-Syndrom
Das Holt-Oram-Syndrom wurde erstmalig 1960 von Mary Clayton Holt und Samuel Oram erkannt, die über vier Generatioinen einer Familie sowohl
a) einen Herzfehler als auch
b) Fehlbildungen an den Daumen oder den Daumen zugewandten Fingern
feststellten.

In der Bevölkerung tritt das Holt-Oram-Syndrom etwa bei einem von 100.000 Menschen auf. Dennoch sind nur rund 300 Fälle publiziert.

Mögliche Symptome des Holt-Oram-Syndroms

Was bei Marcus derzeit vorliegt, ist fett Gedruckt    
  • Autosomal-dominante Vererbung (Sehr häufiges Zeichen)
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  • Vorhofseptumdefekt (häufiges Zeichen)
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  • Anomalie des Daumens (häufiges Zeichen)
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  • Ventrikelseptumdefekt (häufiges Zeichen)
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  • fehlende/anomale Speiche (häufiges Zeichen)
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  • Anomalie des radialen Strahls (häufiges Zeichen)
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  • transversale Anomalie der oberen Extremität (häufiges Zeichen)
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  • Skoliose (Gelegentliches Zeichen)
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  • Trichterbrust (Gelegentliches Zeichen)
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  • Hypertelorismus (Gelegentliches Zeichen)
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  • Rippen-Anomalie (Gelegentliches Zeichen)
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  • Syndaktylie der Zehen (Gelegentliches Zeichen)
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  • Schlüsselbein-Anomalie (Gelegentliches Zeichen)
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  • Schulterblatt-Anomalie (Gelegentliches Zeichen)
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  • Syndaktylie der Finger (Gelegentliches Zeichen)
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  • Synostose zwischen Elle und Speiche (Gelegentliches Zeichen)
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  • Herzrhythmusstörung/Reizleitungstörung (Gelegentliches Zeichen)
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  • Anomalie des pulmonalvenösen Rückstroms (Gelegentliches Zeichen)


  • medizinische Beschreibung:

    In medizinischer Sprache hört sich die Beschreibung so an:
    Autosomal-dominanter Erbgang, unter Umständen Neumutationen. Betroffen ist das TBX5-Gen im Bereich 12q24.1, hier kommt es zu Einzelmutationen, aus denen häufig ein Stop-Codon resultiert, weiterhin sind Frameshift-Mutationen und Deletionen beschrieben worden.
    Beim Holt-Oram-Syndrom (Herz-Hand-Syndrom) kommt es zu einer Störung in der embryonalen Genese des Herzens und der Hände. Die Krankheit wird autosomal dominant vererbt, das Gen liegt am langen Arm des 12., vielleicht auch des 14. Chromosoms. Die Ausprägungen sind unterschiedlich: Herzdefekte, Aplasie, Triphalangie des Daumens, Radiusaplasie, bei 5% Phokomelien. Die verantwortliche Störung liegt in der T-Box-Genfamilie, die Transkriptionsfaktoren codiert. TBX5 und TBX4 sind für die Entwicklung der Gliedmaßen zuständig. Die T-Box Gene sind hoch konserviert. Bei Hühnern sorgt TBX5 für die charakteristische Flügelentwicklung, das TBX5 der Maus ist homolog mit dem des Menschen, und bei Drosophila reguliert es die Ausprägungen der distalen Flügelformationen. Die Symptome legen nahe, dass dieses Gen auch die Herzentwicklung steuert, dafür gibt es aber bis jetzt noch keine Beweise.